Dorferneuerung Niederbayern
„Historisch und architektonisch einzigartig“

Zwei lachende Herren reichen sich die Hände. Der Herr links im Bild hält eine, mit dem Staatswappen bedruckte, Urkunde in seiner linken Hand. Im Hintergrund ist die Fassade eines anthrazitfarbenen Hauses samt der gläsernen Eingangstür zu sehen.Zoombild vorhanden

Foto: Hans Pollmann

(20. März 2023) Windberg – Die beiden abgeschlossenen Dorferneuerungen in Windberg sind ein gelungenes Beispiel dafür, wie durch Maßnahmen der Dorferneuerung die Attraktivität und die Lebensqualität historischer Siedlungen im ländlichen Raum erhalten bzw. wiedererlangt werden können. Nach der „umfassenden“ Dorferneuerung (1991 bis 2008) ist nunmehr auch die „einfache“ Dorferneuerung (2019 bis 2023) in Windberg vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern offiziell für beendet erklärt worden. ALE-Leiter Hans-Peter Schmucker überbrachte das Beendigungsschreiben persönlich an das Gemeindeoberhaupt Helmut Haimerl.

(20. März 2023) Windberg – Die beiden abgeschlossenen Dorferneuerungen in Windberg sind ein gelungenes Beispiel dafür, wie durch Maßnahmen der Dorferneuerung die Attraktivität und die Lebensqualität historischer Siedlungen im ländlichen Raum erhalten bzw. wiedererlangt werden können. Nach der „umfassenden“ Dorferneuerung (1991 bis 2008) ist nunmehr auch die „einfache“ Dorferneuerung (2019 bis 2023) in Windberg vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern offiziell für beendet erklärt worden. ALE-Leiter Hans-Peter Schmucker überbrachte das Beendigungsschreiben persönlich an das Gemeindeoberhaupt Helmut Haimerl.

Wiederbelebung des alten Schulhauses
Im Rahmen der „einfachen“ Dorferneuerung bzw. der Förderinitiative „Innen statt Außen“ wurde nunmehr das leerstehende „alte Schulhaus“ saniert und umgenutzt. Es wurden Räume für gemeinschaftliche und für sportliche Aktivitäten sowie zur medizinischen Nahversorgung geschaffen. Dabei wurde besondere Rücksicht auf die Bedürfnisse der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger in Windberg genommen. Das ehemalige, in der Nähe des Dorfplatzes gelegene Schulhaus, stammt aus den 1960/70er Jahren und wurde schon seit längerer Zeit nicht mehr genutzt. Um die heutigen Baustandards erfüllen und das Gebäude wieder nutzen zu können, waren umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig.

Da im Bestand verschiedene Niveauhöhen vorhanden waren, wurde ein Windfang mit einer Aufzugsanlage hinzugefügt, um eine barrierefreie Nutzung zu ermöglichen. Moderne Sanitäranlagen und ein barrierefreies WC wurden geschaffen. Darüber hinaus erfolgte eine energetische Sanierung der Fassade. Das Gebäude wurde an die kommunale Nahwärmeversorgung angeschlossen und das hausinterne Leitungssystem grundsaniert. Die Elektroanlagen mussten richtliniengemäß erneuert werden. Die Defizite beim vorbeugenden Brandschutz, durch die eine weitere Nutzung des Gebäudes nicht möglich gewesen wären, wurden behoben und eine Außentreppe erstellt.
Schwerpunkt Innenentwicklung
Im Ergebnis wurde durch die Umbaumaßnahmen die Ortsmitte von Windberg enorm aufgewertet und ein weiteres wichtiges soziales Zentrum für die Bevölkerung geschaffen. An den Baukosten hat sich das ALE Niederbayern mit einer Förderung von 80 Prozent bzw. mit knapp 1,6 Millionen Euro beteiligt.

„Aktuell werden am ALE Niederbayern rund 190 Dorferneuerungsprojekte in 150 Kommunen bearbeitet. Dabei wird der Schwerpunkt regelmäßig auf die Innenentwicklung gelegt, um den eigenständigen Charakter der ländlichen Siedlungen und die umgebenden Kulturlandschaften zu erhalten und mit Grund und Boden sparsam umzugehen. Mit der Förderinitiative „Innen statt Außen“ wurden die Fördermöglichkeiten zur Beseitigung von Leerständen erheblich verbessert,“ erklärte Schmucker.
Erfolgsgeschichte Dorferneuerung
„Lebendige und attraktive Ortsmitten sind Herz und Gesicht unserer Dörfer und Gemeinden und damit des ländlichen Raumes. Die Dörfer „Innen statt Außen“ zu entwickeln ist wichtige Voraussetzung für eine hohe Lebensqualität, stärkt die Gemeinschaft, hilft Flächen zu sparen und schafft Identität und Baukultur“, so Schmucker weiter. „Gemeinden, die sich dem Vorrang der Innenentwicklung verpflichten, profitieren von einem erhöhten maßnahmenbezogenen Fördersatz, der bis zu 90 Prozent betragen kann. Die Nachfrage war und ist entsprechend hoch. Wir am ALE Niederbayern konnten daher trotz einer seit 2019 kontinuierlich verbesserten Fördermittelausstattung nicht alle Wünsche von heute auf morgen erfüllen. Bei den ab 2023 zu erwartenden wieder rückläufigen Fördergeldern wird dies für uns noch schwieriger werden“.

In den vergangenen beiden Jahren wurden zwölf der insgesamt 31 vom ALE Niederbayern bewilligten „Innen statt Außen“-Projekte baulich fertig gestellt und die zugesagten Fördergelder vollständig ausbezahlt. Der befürchtete Auszahlungsstau ist bisher weitestgehend ausgeblieben, da der Baustellenbetrieb in den einzelnen Projekten zeitlich sehr unterschiedlich verlief. „Wir versuchen bei der Vorfinanzierung der Projektkosten vor allem den Kommunen zu helfen, die nur über ein sehr geringes eigenes Haushaltsaufkommen verfügen“, betonte Schmucker abschließend.