Dorferneuerung Niederbayern
ALE Niederbayern fördert Nahwärmenetz in Grafling

Drei Herren im Anzug stehen im Sitzungssaal der Gemeinde Grafling. Einer hält eine Urkunde in den Händen. Im Hintergrund sind Stühle und Tische zu sehen und an der Wand das Gemeindewappen von Grafling.Zoombild vorhanden

Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern, Abdruck honorarfrei

(22. September 2022) Grafling – Das Thema Energie ist aktueller denn je. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Abhängigkeiten Deutschlands in Bezug auf seine Energieversorgung deutlich vor Augen geführt. Dazu kommt der Klimawandel, der ein hohes Maß an Verantwortung und Gestaltungswillen erfordert. Umso wichtiger sind Projekte wie das Nahwärmenetz in Grafling (Landkreis Deggendorf), über das künftig öffentliche Einrichtungen mit klimaneutraler Energie versorgt werden sollen. Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern fördert die Maßnahme im Rahmen der einfachen Dorferneuerung (eDE) mit 250.000 Euro. Die Einleitungsurkunde sowie der Zuwendungsbescheid wurden jetzt offiziell von Amtsleiter Hans-Peter Schmucker an Bürgermeister Anton Stettmer übergeben.

Ausschließliches Ziel der einfachen Dorferneuerung „Grafling 2“ ist die Förderung einer Hackschnitzelheizanlage und einer Nahwärmeleitung, über die der neue Bauhof, das Sportheim und das Feuerwehrgerätehaus in Grafling beheizt werden sollen, machte Amtsleiter Schmucker bei der Übergabe deutlich. Die Heizzentrale und das Hackgutlager sollen am Bauhof errichtet werden. In den angeschlossenen Gebäuden ist eine speicherintegrierte Wärmeübergabe vorgesehen, um mögliche Energieverluste zu minimieren. Im Feuerwehrhaus werden zudem die vorhandenen Pumpen gegen Hocheffizienzpumpen ausgetauscht und weitere Effizienz steigernde Maßnahmen durchgeführt. Im Sportheim soll neben der Erneuerung des Heizkreises auch die Umstellung der Warmwasserbereitung auf ein Frischwassersystem erfolgen.

„Vor allem die Kommunen haben einen wichtigen Anteil am Gelingen der Energiewende zu leisten und müssen mit gutem Beispiel voran gehen“, betonte Schmucker bei der Übergabe des Förderbescheides. Das ALE Niederbayern unterstütze diese auf vielfältige Weise beim Umstieg weg von der fossilen hin zu einer regenerativen, möglichst CO2-neutralen Energieversorgung, denn: „Es ist für uns alle wichtig, Energiesicherheit und Unabhängigkeit gegenüber der Preisentwicklung bei den fossilen Brennstoffen zu gewinnen.“ Auch können mit der Verwendung heimatnah verfügbarer Ressourcen die aktuell vorhandenen Gefahrenpotentiale innerhalb der Logistikketten ausgeschlossen werden. Mit der Verarbeitung von Holz aus den Wäldern der näheren Umgebung gelinge es außerdem, die Wertschöpfung für die heimische Region zu verbessern.

Besonders erfreulich sei, dass seit der ersten Förderanfrage der Gemeinde Grafling am ALE Niederbayern bis zur Erteilung des Förderbescheides gerade einmal ein halbes Jahr vergangen sei, so Schmucker. Dies zeige, dass alle beteiligten Stellen zielorientiert und unbürokratisch an der Realisierung des Projektes gearbeitet haben.

Dass das Nahwärmenetz in Grafling Vorbildcharakter für andere Kommunen hat, davon ist auch Dr. Thomas Kerscher, Energieexperte und zuständiger Maßnahmenbetreuer am ALE Niederbayern, überzeugt. „Die Energiewende ist auch eine Chance für den ländlichen Raum, Wertschöpfung und Zukunftsfähigkeit in der Region zu sichern“. Mit dem Heizhaus in Grafling komme man dem Ziel, in der Region vor allem erneuerbare Wärmeenergie zu nutzen, wieder ein Stück näher.

Bürgermeister Anton Stettmer bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit dem ALE Niederbayern und die schnelle Umsetzung der Förderanfrage. Er freute sich, dass mit dem Nahwärmenetz ein weiterer Meilenstein in Angriff genommen werden kann, der den Ort fit für die Herausforderungen der Zukunft macht.