Dorferneuerung Niederbayern
Ort der Begegnung für Gruppen und Vereine

Sieben Männer und eine Frau stehen vor einem roten Bagger neben dem alten Schulhaus in Atzldorf. Fünf Personen halten symbolisch einen Spaten sowie einen weißen Bauhelm in den Händen. Im Hintergrund sind einige Wohnhäuser zu sehen.Zoombild vorhanden

Bild: Walter Peschl

(19. August 2022) Atzldorf – Im ehemaligen Schulhaus in Atzldorf in der Gemeinde Fürsteneck (Landkreis Freyung-Grafenau) kehrt wieder Leben ein. Das Gebäude wird zu einem Kultur- und Bürgerhaus mit Mehrzweckhalle umgebaut und soll künftig ein Ort der Begegnung für Gruppen und Vereine aller Altersgruppen sein. Jetzt fand der Spatenstich für das vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern im Rahmen der Initiative „Innen statt Außen“ geförderte Projekt statt.

Das ehemalige Schulhaus stammt aus dem Jahr 1965, es wurde als vierklassige Volksschule erbaut. Bis zum Schuljahr 2012/2013 war es als Teil-Grundschule im Schulverband Perlesreut in Betrieb. Seitdem wurde das Gebäude nur noch sporadisch genutzt, im Moment steht es komplett leer, da bereits mit der energetischen Modernisierung begonnen worden ist.

Der Bedarf für einen Ort der Begegnung in Atzldorf ist groß: Von Kinderturnen über Chorproben bis Seniorentanz – viele Gruppen benötigen Räumlichkeiten, in denen sie ihre regelmäßigen Treffen und Veranstaltungen abhalten können. Umso mehr freuten sich Bürgermeister Alexander Pieringer und Projektleiterin Maria Stuhlfelner, dass nun der lang ersehnte Spatenstich für das 1,3-Millionen-Euro-Projekt erfolgen konnte.

Im Zuge dessen wird das zweigeschossige Schulhaus zu einem Kultur- und Bürgerhaus umgebaut. Kernstück wird die neue Mehrzweckhalle – dafür wird der bestehende Turnraum durch einen erdgeschossigen Kubus-Anbau von rund 135 Quadratmeter Nutzfläche erweitert. Sämtliche Räume werden künftig barrierefrei erreichbar sein, es wird ein behindertengerechter Aufzug eingebaut. Und auch energetisch wird das Gebäude auf den neuesten Stand gebracht. So wird beispielsweise die alte Heizungsanlage durch eine Holz-Pellets-Anlage ersetzt, der Wärmeschutz erneuert und die gesamte Haustechnik neu installiert.

„Lebendige und attraktive Ortsmitten sind Herz und Gesicht unserer Dörfer und Gemeinden und damit des ländlichen Raumes“, betonte Michael Kreiner, stellvertretender Leiter des ALE Niederbayern, beim Spatenstich. Die Dörfer „Innen statt Außen“ zu entwickeln, sei daher wichtige Voraussetzung für eine hohe Lebensqualität, stärke die Gemeinschaft, helfe, Flächen zu sparen und schaffe Identität und Baukultur. Die Dorferneuerung setze schon seit Jahren auf den Schwerpunkt Innenentwicklung, um den eigenständigen Charakter der ländlichen Siedlungen zu erhalten und mit Grund und Boden sparsam umzugehen. „Mit der Förderinitiative „Innen statt Außen“ investieren wir in der Dorferneuerung Fürsteneck in die Köpfe der Bevölkerung, in die Dorfgemeinschaft“, so Kreiner. Dies sei bei begrenzten Mitteln sinnvoller als die Ertüchtigung eines Kernweges.

Insgesamt fördert das ALE Niederbayern die Maßnahme in der Gemeinde Fürsteneck mit einer Million Euro, der Fördersatz liegt bei 90 Prozent. Die Fertigstellung des Kultur- und Bürgerhauses ist für September 2023 geplant.