Dialog Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern
Volle Auftragsbücher für die Ländliche Entwicklung

Zwei Männer stehen vor dem „Ludwigsbrunnen“ am Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern in Landau a.d.Isar

Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern,
Abdruck honorarfrei

(7. Juni 2022) Landau a.d.Isar – Aktuelle Themen der Ländlichen Entwicklung standen im Mittelpunkt eines Informationsbesuchs von MdL Alexander Muthmann am Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern. Amtsleiter Hans-Peter Schmucker betonte, dass als Folge der Reform „Verwaltung 21“ das ALE seit 1993 weit mehr als die Hälfte seines früheren Personals einsparen musste. Zum Jahresbeginn 2021 betrug die Anzahl der Beschäftigten gerade noch rund 108 Vollzeitarbeitskräfte, während dies vor Beginn der Personalabbauphase etwa 270 waren. „Wir haben beim Personal nunmehr die Talsohle erreicht. Viele junge Talente befinden sich derzeit in Ausbildung und werden uns in den nächsten Jahren verstärken. Daher blicke ich äußerst optimistisch in die Zukunft“, zeigte sich Schmucker zufrieden.

Die Anzahl der im Angebot befindlichen Förderinstrumente und -initiativen sowie die Menge der laufenden Projekte hat gegenläufig zum Personal erheblich zugenommen. Dies war nur möglich durch EDV-bedingte Effizienzsteigerungen in den Arbeitsabläufen und eine interdisziplinär ausgerichtete Personalentwicklungsstrategie. Das ALE verfügt heute über einen gut ausgestatteten Instrumentenkoffer, um Themen wie Ortskernentwicklung und Flächensparen, Sicherung der Grundversorgung, demografischer Wandel, Wasser- und Bodenrückhalt, Ökologie und Artenvielfalt, Klimaschutz oder Nutzung erneuerbarer Energien zukunftsorientiert gestalten zu können. Die Verwaltung ist zu einem kompetenten und modernen Servicepartner für Kommunen und Bürger im ländlichen Raum sowie für die Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung geworden.

„Gerade die sogenannten Bayerwald-Landkreise Straubing-Bogen, Deggendorf, Regen, Freyung-Grafenau und Passau konnten über viele Jahre hinweg von den Leistungen des ALE Niederbayern weit überproportional profitieren und tun dies auch heute noch. Dennoch wecken hochprozentige Programme mit Fördersätzen von bis zu 90 Prozent enorme Begehrlichkeiten, die wir am Amt nicht von heute auf morgen erfüllen können, egal wie gut unsere Fördermittelausstattung auch immer sein mag.“

Mit der Höhe der bereitstehenden Fördergelder zeigte sich Schmucker sehr zufrieden: „Dafür möchte ich mich bei allen Abgeordneten des Deutschen Bundestages und des Bayerischen Landtages bedanken, die sich aktiv für die Entwicklung des Ländlichen Raums einsetzen. Nur so ist es uns möglich, in aktuell 206 Flurneuordnungen, Dorferneuerungen und Freiwilligen Landtäuschen mehr als 370 Quadratkilometer Fläche Niederbayerns zu bearbeiten. Von diesen Leistungen profitieren 314 Ortschaften in 162 Kommunen beziehungsweise rund 62.000 Bürgerinnen und Bürger. Hinzu kommen 149 sogenannte „Einfache Dorferneuerungen“ und „Erschließungsvorhaben von Einzelgehöften und Weilern“, die inzwischen ein fester Bestandteil des Portfolios des ALE Niederbayern geworden sind. Bei den „grünen“ Instrumenten, wie zum Beispiel „boden:ständig“ und „LandSchafftEnergie“, ist Niederbayern federführend in ganz Bayern. Und auch das Regionalbudget in den Integrierten Ländlichen Entwicklungen erfreut sich einer riesigen Nachfrage.“

Alexander Muthmann wies auf die immer weiter steigenden und zusätzlichen Aufgaben der Kommunen hin und nannte als Beispiel die Herausforderung der Digitalisierung oder auch die zunehmenden Erwartungen bei der Kinderbetreuung. Dies stellt vor allem kleine Gemeinden zunehmend vor kaum noch bewältigbare Aufgaben. Aus diesem Grunde müssen Gemeinden verstärkt auf interkommunale Zusammenarbeit setzen, um die vielfältigen Aufgaben effizient bewältigen zu können. Auch da, wo beispielsweise bei kommunalen Zusammenschlüssen im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung schon solche Allianzen geschlossen werden, ist unübersehbar, dass die Erfolge weit auseinanderklaffen, manche sehr gut und andere kaum vorwärts kommen. Deswegen sei es wichtig, über weitere Anreize nachzudenken, weitere Zusammenschlüsse von Kommunen zu erreichen und die Qualität der Zusammenarbeit weiter zu verbessern.
Abschließend waren sich die beiden Gesprächspartner einig, dass in Kürze ein weiteres Treffen mit dem Schwerpunktthema „Integrierte Ländliche Entwicklung“ stattfinden soll.