Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern
Ein Ort der Begegnung mitten im Dorf

(25. April 2022) Haunersdorf – Das Bürgerhaus in Haunersdorf hat sich zu einem markanten Dorftreff entwickelt. Jahrelang stand das ehemalige Wirtshaus mitten im Ort leer, aus dem einstigen „Sorgenkind“ wurde dank der Initiative „Innen statt Außen“ ein wahres Schmuckstück. Am Samstag, 23. April, machte sich Michaela Kaniber, Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, bei einem Informationsbesuch vor Ort ein Bild über die erfolgreich abgeschlossene Maßnahme, die das Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern im Rahmen einer einfachen Dorferneuerung mit 1,6 Millionen Euro fördert.

Als „wunderbaren Ort der Begegnung in der Mitte von Haunersdorf“ bezeichnete Staatsministerin Michaela Kaniber in ihrem Grußwort das Bürgerhaus. Mit der qualitativ hochwertigen Sanierung sei es gelungen, Flächen zu sparen und den eigenständigen Charakter des Dorfes zu bewahren. Dadurch habe man ein Stück niederbayerischer Heimat und prägender Baukultur für die nächsten Generationen erhalten können. Die Entscheidung für den Umbau des ortsbildenden und geschichtsträchtigen Gebäudes – und damit gegen einen Abriss – sei richtig gewesen.

„Ein wunderbarer Ort der Begegnung“

Die für die Generalsanierung vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern zugesagten Fördermittel in Höhe von 1,6 Millionen Euro stammen aus der Initiative „Innen statt Außen“. Mit ihr werden die ländlichen Gemeinden bei der Innenentwicklung unterstützt. Ziel ist, leerstehende Gebäude wieder einer Nutzung zuzuführen und die Ortskerne mit neuem Leben zu füllen. Genau das ist in Haunersdorf gelungen: Das Bürgerhaus ist zu einem beliebten Begegnungsort mit Veranstaltungssaal und Räumlichkeiten für Jugend, Senioren, Vereine und Mutter-Kind-Gruppen geworden – und die Dorferneuerungsmaßnahme damit zu einem Leuchtturmprojekt für andere Kommunen.
Dass in Haunersdorf die Menschen füreinander einstehen und Hilfsbereitschaft gelebt wird, zeige sich durch die Unterbringung von Familien aus der Ukraine im benachbarten Jugendtagungshaus und der Nutzung der Gemeinschaftsräume des Bürgerhauses, betonte die Staatsministerin. Eindrucksvoll werde hier bewiesen, dass diese Orte der Gemeinschaft für die Menschen aus der Ukraine noch viel mehr seien, nämlich Orte der Zuflucht und Sicherheit. Für diese große Solidarität mit der Ukraine bedankte sich Kaniber bei den Bürgerinnen und Bürgern auch im Namen der Bayerischen Staatsregierung.

Mitwirkung der Bürger vor Ort

Mit dem Amt für Ländliche Entwicklung haben die Kommunen einen verlässlichen Partner an ihrer Seite: Die Verwaltung begleitet Dorferneuerungen von den ersten Ideen bis zur Realisierung der Maßnahmen. Dabei ist Bürgermitwirkung das Grundprinzip. „Wir setzen auf die Aktivierung der Eigenkräfte und die Stärkung der vorhandenen Potentiale der Menschen vor Ort“, verdeutlichte die Ministerin. Denn die Erfahrung zeige: Wenn die Menschen mitreden, mitplanen und mitentscheiden können, tragen sie auch die Ergebnisse des Veränderungsprozesses mit. Nur so könnten nachhaltige Lösungen erzielt werden.
Das Instrument der Dorferneuerung ist der Schwerpunkt der Arbeit der Ländlichen Entwicklung – und das Herzstück der positiven Entwicklung der ländlichen Region. Zwei Drittel der Gemeinden Bayerns profitierten in den vergangenen 40 Jahren davon. Ihre Lebens-, Wohn- und Arbeitsverhältnisse konnten nachhaltig verbessert, lebendige und funktional vielfältige Ortszentren gestärkt und eine flächensparende Siedlungsentwicklung unterstützt werden. Nach wie vor findet die Dorferneuerung enormen Zuspruch: Aktuell sind 970 Gemeinden mit 2200 Ortsteilen und rund 830.000 Einwohnern in 1.420 laufende Dorferneuerungen einbezogen.

Starke Projekte im ganzen Gemeindegebiet

Zu diesen Gemeinden zählt auch der Markt Simbach mit den Dorferneuerungen in Haunersdorf und Ruhstorf. Außerdem nutzt Simbach das Angebot der ländlichen Entwicklung auch in dem „boden:ständig“-Projekt „Allianz Mittlere Vils“, in mehreren Flurneuordnungen, Freiwilligen Landtäuschen oder in Infrastrukturprojekten. Seit 1996 wurden mit einem Investitionsvolumen von 6,6 Millionen Euro und 4,2 Millionen Euro gewährten Zuschüssen nachhaltige Lösungen im Gemeindegebiet entwickelt.

„Zukunftsdialog Heimat.Bayern“

Mit einem Hinweis auf die Regionalkonferenz des Zukunftsdialogs Heimat.Bayern am Montag, 16. Mai 2022, in Passau ermunterte die Landwirtschaftsministerin die Bürgerinnen und Bürger dazu, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie unsere Heimat Bayern in eine gute Zukunft geführt werden kann. Im Anschluss an die Grußworte von Bundestagsabgeordnetem Max Straubinger und Landrat Werner Bumeder führte Bürgermeister Herbert Sporrer Staatsministerin Michaela Kaniber zusammen mit den Ehrengästen durch das Bürgerhaus, Architekt Norbert Paukner und Architektin Claudia Stadler vom ALE erläuterten die durchgeführten Baumaßnahmen im Rahmen der Generalsanierung.

Hintergrund: Zur Geschichte des ehemaligen Gasthauses Mittermeier

Das ehemalige Gasthaus Mittermeier liegt in der Dorfmitte in unmittelbarer Nähe zur Kirche, der Feuerwehr und dem Jugendübernachtungshaus. Es war bereits im Urkataster zu Beginn des 19. Jhd. erfasst und war lange Zeit Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Anfang 2011 erwarb der Markt das bereits 10 Jahre leerstehende Anwesen mit dem Ziel, ein Bürgerhaus für die Dorfgemeinschaft zu errichten. Durch die Generalsanierung sind ein Veranstaltungssaal und Räumlichkeiten für Jugend, Senioren, Vereine und Mutter-Kind-Gruppen entstanden.

Drei Damen und vier Herren stehen vor dem Eingangsbereich des generalsanierten Bürgerhauses in Haunersdorf.

Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern

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