Dorferneuerung
Ort des Miteinanders und der Begegnung

Vier Herren und eine Frau stehen nebeneinander im Gang vorm Bürgermeisterbüro des Marktes Windorf. Zwei Herren halten eine Urkunde in ihren Händen.Zoombild vorhanden

Foto: Claudia Leeb (Markt Windorf)

(12.05.2025) Markt Windorf, Lkr. Passau - Es soll ein Ort der Begegnung und des Miteinanders werden. Das neue Dorfgemeinschaftshaus in Otterskirchen (Markt Windorf), das in der Ortsmitte neben der Kirche entsteht. Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern unterstützt den Neubau im Rahmen der Dorferneuerung Otterskirchen mit 200.000 Euro. Amtsleiter Hans-Peter Schmucker hat nun an Bürgermeister Franz Langer den Zuwendungsbescheid übergeben.

Mit dem Bau des Dorfgemeinschaftshauses geht ein großer Wunsch der Bürger des Ortes Otterskirchen in Erfüllung. Das multifunktionale Gebäude soll ein Treffpunkt für die ganze Bevölkerung werden und Raum für Zusammenkünfte und gemeinsame Aktivitäten bieten. „Attraktive und lebendige Ortsmitten sind Herz und Gesicht der Dörfer und Gemeinden im ländlichen Raum. Wichtig ist vor allem das soziale Miteinander, das dort stattfindet“, betonte Amtsleiter Schmucker bei der Übergabe der Zuwendungsbescheides. Es freue ihn sehr, dass der Ort durch den Bau des Dorfgemeinschaftshauses ein Stück weit fit für die Herausforderungen der Zukunft gemacht und der Zusammenhalt im Ort gestärkt werden könne.

Wie ALE-Projektleiter Klaus Siebenhandl erläutert, stand das sogenannte „Kammererhaus“ im Herzen Otterskirchens lange leer und verfiel zusehends. Der Markt Windorf entschloss sich daher, das Anwesen zu erwerben und hier ein Dorfgemeinschaftshaus zu errichten. Mit dem Neubau, der sich an der bäuerlichen Architektur orientiert, soll das dörfliche Leben nachhaltig gesichert werden, die Dorfgemeinschaft langfristig gestärkt und das kulturelle Leben im Ortskern einen Aufschwung erfahren.

Dem ökologischen Gedanken wird sowohl in der Konstruktion des Gebäudes als auch im Betrieb des Hauses Rechnung getragen. Soweit möglich und sinnvoll wird der Baustoff Holz eingesetzt. Die Beheizung des Gebäudes funktioniert über eine Flüssiggasheizung, die mit biozertifiziertem Gas betrieben wird. Das Heizsystem ermöglicht eine schnelle bedarfsgerechte Beheizung. Der Gemeinschaftsraum erhält dezentrale Lüftungsgeräte, die wärmerückgewinnend aufgelegt sind. Nicht zuletzt ist die Nutzung des Grundstückes aus ökologischen Gesichtspunkten sinnvoll, da die Erschließung schon komplett vorhanden ist und das Bauvorhaben einen Baustein der Innenentwicklung bildet.

Das Haus soll nach der Fertigstellung den örtlichen Vereinen und der Bevölkerung für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden. Der Betrieb erfolgt durch den Markt Windorf. Geplant sind derzeit wöchentliche Treffen der Mutter-Kind-Gruppe, Vorträge und Bastelstunden des Frauenbundes, Versammlungen des VdKs und des Waldvereins Sektion Ebersberg, Unterricht durch die Kreismusikschule, Proben der örtlichen Musikgruppen und Chöre sowie regelmäßige Ministrantenstunden.

Bürgermeister Franz Langer bedankte sich bei Amtsleiter Schmucker für die Unterstützung und freute sich, dass das Dorfgemeinschaftshaus nun gebaut werden kann: „Der Markt Windorf begrüßt, auch belegt durch die gefällten Marktratsbeschlüsse, die Entwicklung der Hofmark in Otterskirchen ausdrücklich.“ Mit dem Bau des Dorfgemeinschaftshauses soll noch im Jahr 2025 begonnen werden, die Fertigstellung ist für 2026 geplant.

Das Bayerische Dorfentwicklungsprogramm

Grundsätzlich sollen mit dem Bayerischen Dorfentwicklungsprogramm ländlich strukturierte Dörfer vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, des Strukturwandels in der Landwirtschaft und des Klimawandels auf künftige Herausforderungen vorbereitet werden.

„Dabei legen wir das Hauptaugenmerk darauf, den eigenständigen Charakter der Dörfer und der umgebenden Kulturlandschaft zu erhalten. Wir leisten Beiträge zur Verbesserung von Dorfökologie und Biodiversität, zum Klimaschutz, zur Energiewende, zur Anpassung an den Klimawandel, zur Grundversorgung, zur Mobilität, zur Digitalisierung und zur Barrierefreiheit. Die Innenentwicklung und der sparsame Umgang mit Grund und Boden haben absoluten Vorrang in allen Planungsphasen“, so Hans-Peter Schmucker, Leiter des ALE Niederbayern.

Aktuell werden am ALE Niederbayern rund 150 Dorferneuerungsprojekte in 130 Kommunen bzw. 275 Ortschaften bearbeitet. Von den Vorteilen profitieren ca. 90.000 Menschen.