Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern
Wohnen und Arbeiten unter einem Dach

(15. März 2022) Wiesenfelden – Kürzlich hat die Firma Zweirad Högerl ihren neuen Fahrrad-Ausstellungsraum bezogen. Dieser liegt im Erdgeschoss eines Wohn- und Geschäftshauses in Wiesenfelden, das als Ersatz für ein in die Jahre gekommenes Wohnhaus entstanden ist. Diana Gallrapp, Sachgebietsleiterin Dorferneuerung und Bauwesen am Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern, betonte: „Solche Maßnahmen vermeiden zusätzlichen Flächenverbrauch für neue Wohn- und Gewerbegebiete am Ortsrand. Die Innenentwicklung von Wiesenfelden wird gestärkt und damit ein wesentlicher Beitrag zu den Zielen der Dorferneuerung geleistet.

Firmeninhaber Andreas Högerl wollte zeitgemäßen Wohnraum für seine junge Familie schaffen. Nach der Übernahme des elterlichen Betriebes im Jahre 2020 war es aber auch notwendig, die Geschäftsflächen des Zweirad-Geschäftes zu erweitern. Er entschloss sich dazu, beides in einem Bauprojekt gleich neben dem bisherigen Unternehmensstandort zu verwirklichen. Das Ergebnis ist Lebensqualität durch kurze Wege: Der Inhaber lebt über den Geschäftsräumen und muss nicht zwischen Wohnung und Arbeitsstätte pendeln. Den Kunden bleibt ein innerörtliches Fachgeschäft erhalten, welches bereits um 1930 gegründet wurde und nun bereits in vierter Generation geführt wird. Neben dem Angebot an Zweirädern aller Art kann jeglicher Service in der Meisterwerkstätte durchgeführt werden. Dadurch profitiert die Ortschaft insgesamt.

Das Beispiel zeigt, dass ein Leben mit kurzen Wegen und damit einer verminderten Belastung der Umwelt gerade auch auf dem Land gut umzusetzen ist. Passend dazu erleichtern es E-Bike und Pedelec mittlerweile, das umweltschonende Verkehrsmittel Fahrrad auch auf weiteren oder steileren Strecken einzusetzen. Der bewusste Umgang mit der begrenzten Ressource Boden beim Bau des Fahrrad-Ausstellungsraumes ist da nur folgerichtig.

Im Rahmen der Dorferneuerung können neben Maßnahmen im öffentlichen und gemeinschaftlichen Bereich auch Privatmaßnahmen sowie Vorhaben von Kleinstunternehmen der Grundversorgung unterstützt und gefördert werden. „Ziel ist es, die Ortskerne zu stärken sowie ein gut erreichbares Angebot an wichtigen Gütern und Dienstleistungen zu schaffen, zu erhalten und zu verbessern. Kleinstunternehmen wie Dorfläden und Wirtshäuser oder Handwerksbetriebe und Gesundheitsdienstleister spielen eine zentrale Rolle für die Nahversorgung sowie gleichwertige und attraktive Lebensverhältnisse im ländlichen Raum“, so Martin Kenneder, der derartige Projekte am ALE Niederbayern betreut.