Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern
Zurück zu den Wurzeln - Lebensmittel regional und ökologisch Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern fördert ökologischen Landbau

(15. Februar 2022) Landau a.d.Isar - Mehr ökologische Lebensmittel in der Region zu produzieren und an die Verbraucher zu bringen sowie das Bewusstsein für regionale Identität zu stärken, das sind die erklärten Ziele der beiden niederbayerischen Öko-Modellregionen Ilzer Land und Passauer Oberland. „Mit unserer finanziellen Unterstützung dieser Initiativen leisten wir einen wichtigen Beitrag zu dem politischen Ziel der bayerischen Staatsregierung von 2012, den ökologischen Landbau in Bayern entlang der Wertschöpfungsketten voranzubringen“, so Hans-Peter Schmucker, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern.

Als zentrale Bausteine der Initiative „BioRegio Bayern 2030“ der Bayerischen Staatsregierung sind bayernweit bislang 27 Öko-Modellregionen aktiv, zwei davon in Niederbayern: In der Gemeindeallianz Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Ilzer Land koordiniert seit 2015 eine Projektmanagerin bzw. ein Projektmanager die umfangreichen Aktivitäten, in der ILE Passauer Oberland seit 2019.

„Mit zukunftsfähigen Ideen und Maßnahmen entwickeln engagierte Menschen vor Ort den ökologischen Landbau in ihren Kommunen weiter,“ berichtet Katrin Meyer, die am ALE Niederbayern beide Öko-Modellregionen betreut. „Im Fokus steht dabei die Verbindung von regionaler Wertschöpfung, ökologischer Erzeugung und den positiven Synergieeffekten aus beidem für die Entwicklung des ländlichen Raums. Solche Synergieeffekte können zum Beispiel Boden- und Gewässerschutz, Klimaschutz, Tierwohl, Erhaltung der gebietstypischen Biodiversität, Landschaftsbild, Naherholung und Tourismus sowie die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen betreffen“. Als wichtiger Baustein zum Erfolg muss das Bewusstsein bei Kindern und Erwachsenen für Themen des ökologischen Landbaus gestärkt werden. Dies passiert durch verschiedene Bildungsprojekte und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit.

(Bio-)Regionaler Einkaufsführer

So entstand beispielsweise in der Öko-Modellregion Passauer Oberland der (Bio-)Regionale Einkaufsführer. Dieser beantwortet die Frage, wo in den Gemeinden des Passauer Oberlandes regionale Produkte – wenn möglich immer in Bioqualität – erworben werden können.

Bio in der Gemeinschaftsverpflegung

In der Schulküche Büchlberg im Passauer Oberland wird für die Schulen in Büchlberg und Hutthurm sowie für die Seniorenpflege gekocht. Die Verantwortlichen nahmen das Angebot des Bio-Regio-Coaching des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums an bei der Herausforderung, Lebensmittel aus der Region in Bio-Qualität in der Küche einzusetzen.

Bio-Wertschöpfungskette „Ilzer Land Weiderind“

Landwirte, Verarbeitende, Vermarktende und die Gastronomie vernetzen sich unter dieser Marke, um das im Ilzer Land produzierte Weidefleisch zu gerechten Konditionen für alle Aktiven entlang der Wertschöpfungskette in der Region vermarkten zu können. Die Tiere werden artgerecht auf der Weide gehalten und Verbraucher können sich auf eine hochwertige Produktqualität verlassen.

Klimaschutz und regionales Handeln

Aufgrund der engen Verflechtung des Klimaschutzes mit dem Öko-Landbau führt die Öko-Modellregion Ilzer Land in Grund- und weiterführenden Schulen des Ilzer Landes jedes Jahr interessante und abwechslungsreiche Projekttage durch, um schon die Jüngsten für Themen wie Regionalität, Globalisierung, Verteilung von Ressourcen und Reichtum, Klima- und Umweltschutz zu sensibilisieren.

„Gemeinsam sind wir stärker!“

Auch gemeinsam ziehen die beiden Öko-Modellregionen an einem Strang! Neben einem regionenübergreifenden Newsletter, der vierteljährlich erscheint, werden gemeinsam Schulungen für Mitarbeiter der Bauhöfe organisiert, um die Themen Artenvielfalt, mehrjährige Blühflächen, Streuobstwiesen und Baumschnitt in die Gemeinden zu tragen.
Eine Streuobstaktion im Herbst findet im Ilzer Land bereits seit vier Jahren statt, das Passauer Oberland ist seit 2021 mit dabei! Die Zusammenarbeit erfolgt dabei mit der Öko-Akademie Kringell – so schließt sich der Kreis in und für die Region!

Mit dem „Verfügungsrahmen Ökoprojekte“ stellt das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten heuer erstmalig ein zusätzliches Instrument für die 27 bayerischen Öko-Modellregionen bereit. Damit können gezielt Kleinprojekte umgesetzt werden, die die regionale Bioland- und Ernährungswirtschaft und bio-regionale Wirtschaftskreisläufe stärken. Über die Förderung der einzelnen Kleinprojekte entscheiden die Regionen dann in eigener Verantwortung.

Eine Person hält ein Dutzend frisch geernteter Bio-Karotten in den Händen.

Foto: Daniel Delang