Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern
Visionen für die Zukunft entwickeln – Rohr will Masterplan erstellen

(5. Mai 2020) Rohr i.NB. - Als erste Kommune in Niederbayern will der Markt Rohr i.NB einen Masterplan erstellen, der sowohl aus einem Gemeindeentwicklungskonzept für elf kleinere Ortsteile und einem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept für den Hauptort besteht.

„Da auch die kleinen Dörfer die Entwicklung einer Kommune beeinflussen, ist es uns wichtig, dass diese in die Betrachtung miteinfließen. Wir legen heute den Grundstein für ein ganzheitliche Betrachtung“, so Josef Reidl, der Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Niederbayern. Seine Behörde stelle dafür 45.000 Euro aus Landesmitteln zur Verfügung und übernehme 75 Prozent der förderfähigen Kosten des Gemeindeentwicklungskonzeptes. Auch die Städtebauförderung der Regierung von Niederbayern stellt für Rohr Fördermittel bereit.

In den nächsten Monaten wird sich das Büro mks aus Ascha zusammen mit den Bürgern und dem Gemeinderat die Frage stellen: Wie sieht unsere Kommune in 20 Jahren aus? Wie wollen wir dann leben und arbeiten? Auf welcher Grundlage können wir aufbauen? Bereits bekannt sind die Innenentwicklungspotenziale, welche im vom Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern geförderten Vitalitäts-check 2019 ermittelt wurden. Und auch der Blick über die Gemeindegrenze hinaus ist bereits gemacht: Rohr hat als Mitglied in der Integrierten Ländlichen Entwicklung ILE Donau-Laber gemeinsam mit den anderen acht Kommunen ebenfalls im vergangenen Jahr ein interkommunales Entwicklungskonzept aufgestellt.

Interessierte Bürger werden, sobald die Beschränkungen durch die Corona-Krise gelockert sind, mit begleiteten Ortsrundgängen in Helchenbach, Sallingberg/Ursbach, Bachl/Scheuern, Oberbuch/Gressau, Laaberberg/Alzhausen/Kalteneck und Obereulenbach starten und dabei ihre Heimat genau analysieren. In Dorfwerkstätten kommt das alles auf den Tisch: Was läuft schon gut, wo können wir etwas verbessern? Wer hilft uns dabei? Dies gilt für die Bereiche Demografie, Daseinsvorsorge, Wohnen und Arbeiten, Mobilität und Verkehr, Soziales, Kulturlandschaft sowie Energie und Klima. Das kann für jeden Ort zu einem anderen Ergebnis führen.

Auf Grundlage der Entwicklungsziele werden Möglichkeiten erarbeitet und ein integriertes Handlungsprogramm für das gesamte Marktgebiet aufgestellt. Aus vielen Mosaiksteinen der Ortsteile ergibt sich dann ein stimmiges Bild für die Kommune. Interessant wird auch zu sehen sein, in wie weit die Corona-Krise und ihre Auswirkung auf die Gesellschaft zu spüren sind und ob dies Auswirkungen auf die Entwicklung von Rohr hat.

Projektbegleiter Dr. Christian Thurmaier vom Amt für Ländliche Entwicklung sieht dann die Grundlage dafür, gezielt mit Fördermitteln in Einzelprojekte einsteigen zu können: „Wir erwarten uns Hinweise, wo wir wie helfen können. Wir wollen gemeinsam mit der Städtebauförderung den Markt Rohr fit für die Zukunft machen.“ Das Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern könne dabei sowohl der Kommune bei der Anpassung der Infrastruktur unter die Arme greifen wie auch Privatpersonen bei Sanierungsarbeiten und Umbaumaßnahmen unterstützen. Je nach Zielrichtung habe die Behörde verschiedene Möglichkeiten der Förderung. Bereits jetzt helfe es den Landwirten und der Kommune rund um Ursbach mit der Initiative boden:ständig bei nachhaltigem Boden- und Gewässerschutz. Die breite Palette der Fördermöglichkeiten des Amtes für Ländliche Entwicklung ist aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft.

„Wir möchten mit dem Gemeindeentwicklungskonzept den Gemeinschaftsgeist und die Identität in der Gemeinde fördern und sie beim erfolgreichen Weg in die Zukunft begleiten“, so Reidl. Das Amt sieht sich dabei wie immer als Partner der ländlichen Kommunen.