Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern
Projekt "Artenvielfalt Ruselmoore" erhält UN-Auszeichnung

(22. September 2016) Kirchberg im Wald - Der Landkreis Regen und die Regierung von Niederbayern erhalten für das Projekt „Artenvielfalt Ruselmoore“ eine Auszeichnung der Vereinten Nationen. Für die kommenden zwei Jahre können Sie sich mit dem Titel „Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ schmücken. Die Vereinten Nationen würdigen damit die Bemühungen, das Naturschutzgebiet „Todtenau und umgebende Auen“ zu sichern und erheblich zu verbessern. „Ich freue mich, dass wir mit der Flurneuordnung wesentlich zum Erfolg beitragen konnten“, so Roland Spiller, der Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Niederbayern. Denn erst durch die Bodenordnung war es möglich, Flächen, die bereits in öffentlicher Hand waren, aber zum Teil außerhalb des Naturschutzgebietes lagen, zu tauschen und damit sensible Moore aus der landwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen.

Zwischen 2003 und 2013 stellte das Amt 300.000 Euro Fördermittel für den Ankauf von Flächen zur Verfügung. Dabei lag der Fördersatz für den Erwerb von fast 26 Hektar zwischen 75 und 90 Prozent. Die Flurneuordnung Ruselmoore ist laut Spiller ein Musterbeispiel, was Bodenneuordnung für die Artenvielfalt leisten kann. Im Rahmen des insgesamt 163 Hektar umfassenden Projektgebietes wurden vorhandene Hoch- und Niedermoore gesichert. Monotone Fichtenflächen wurden entfernt, um die Wiedervernässung zu ermöglichen. Außerdem legte der Landkreis offene Streuwiesen und Bruchwaldstreifen an, um seltenen Arten die Ansiedlung und Verbreitung zu erleichtern. Langfristig soll sich hier das Birkwild wieder heimisch fühlen. Der Preis wurde im Rahmen der „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ verliehen, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel der vielfältigen Aktivitäten ist es, auf den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufmerksam zu machen. Vor allem die Auszeichnung konkreter Vorbilder wie der „Ruselmoore“ den Menschen vor Augen führen, wie man gemeinsam den Artenschwund reduzieren oder stoppen kann. „Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist eine der wichtigsten Herausforderungen der Zukunft“, sagte Spiller. Das Flurneuordnungs-Projekt „Aitrachaue“ in den beiden Gemeinden Aiterhofen und Salching (Lkr. Straubing-Bogen) wurde im Sommer ebenfalls als „Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ prämiert.
v.l.n.r stellv. Landrat Helmut Plenk und Ltd. Regierungsdirektor Stefan Radlmair

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