Flurneuordnung
Für Herausforderungen der Zukunft wappnen

Fünf Herren und eine Frau vollziehen im Rathaus der VG Oberpöring die offizielle Einleitung der Flurneuordnung Wallerfing Süd.Zoombild vorhanden

(Foto: Alois Leeb)

(17.11.2025) Gemeinde Wallerfing, Landkreis Deggendorf. Zersplitterter Grundbesitz, unregelmäßig geformte Flurstücke und Mängel im Wegenetz. Mit diesen Herausforderungen kämpfen die Grundstücksbesitzer im südlichen Bereich von Wallerfing. Abhilfe soll eine Flurneuordnung schaffen, die vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern begleitet und gefördert wird. Amtsleiter Hans-Peter Schmucker hat nun die Einleitungsurkunde an Bürgermeister Hans Eigner übergeben.

Das rund 244 Hektar große Verfahrensgebiet liegt südlich von Wallerfing und reicht bis zur Gemeindegrenze nach Eichendorf. In West-Ost Richtung erstreckt es sich von der Ortsstraße Neubachling bis zum westlichen Waldrand bei den „Ramsdorfer Einöden“. Insgesamt sind 108 Besitzstände beteiligt. Die Situation stellt sich so dar, dass der Grundbesitz stark zersplittert ist, viele Flurstücke unregelmäßig geformt oder nicht ausreichend erschlossen sind. Das bestehende Wegenetz weist bauliche Mängel auf und entspricht vielfach nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine moderne Land- und Forstwirtschaft. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für Bodenerosion sowie für Nährstoffeinträge in die Fließgewässer Hacklöder Graben, Englöder Graben und Gschaidner Graben.

Ziel des Verfahrens ist daher, die landwirtschaftlichen Strukturen zu verbessern, die Erschließung der Flur langfristig zu sichern und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Gewässer- und Erosionsschutz zu leisten. Darüber hinaus wird im Zuge der Neuordnung die Landbereitstellung für den geplanten Radweg von Wallerfing bis zur Gemeindegrenze Eichendorf ermöglicht. „Zusammen mit den Grundstückseigentümern schaffen wir dringend notwendige Strukturen für Landwirtschaft, Gemeinde, Umwelt und Naherholung“, betonte Amtsleiter Schmucker bei der Übergabe der Urkunde. Er ist überzeugt: „Die Flurneuordnung Wallerfing Süd leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums in der Region.“ Insgesamt fördert das ALE Niederbayern die Maßnahme mit 1,4 Millionen Euro.

Wie Projektleiter Bernhard Pohmann schildert, ist die Initiative zur Flurneuordnung von engagierten Grundstückseigentümern ausgegangen, die ursprünglich einen Waldtausch im Bereich Lohe anstrebten, da mehrere Flurstücke nicht erschlossen waren. Parallel dazu entwickelte sich der Wunsch, die bestehende Lücke im Radwegenetz zwischen Eichendorf und Wallerfing zu schließen. Da die Gemeinde Wallerfing nicht Eigentümerin der hierfür benötigten Flächen ist, sollen im Zuge der Flurneuordnung die notwendigen Grundstücke bereitgestellt und gleichzeitig Landnutzungskonflikte vermieden werden. In einer Informationsveranstaltung sprach sich eine deutliche Mehrheit der anwesenden Grundeigentümer für die Durchführung einer Flurneuordnung aus. Damit liegt sowohl ein öffentliches als auch ein privates Interesse am Verfahren vor.