Foto: Andrea Holzapfel (Stadt Neustadt an der Donau)
(18.07.2025) Stadt Neustadt an der Donau, Lkr. Kelheim - Einen wichtigen Schritt zur Minimierung der Gefahren nach Starkregenereignissen hat jetzt die Stadt Neustadt an der Donau für den Ortsteil Hienheim gemacht. Im Sommer 2024 hatte die Stadt beim Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern (ALE) die Förderung für den Bau eines Rückhaltebeckens beantragt, um die Sicherheit der Anwohner zu erhöhen. Nun erfolgte der Spatenstich für das Projekt, das vom ALE Niederbayern mit rund 100.000 Euro unterstützt wird.
Wetterextreme führen zunehmend zu kleinräumigen unkalkulierbaren Starkregenereignissen. Gleichzeitig kommt es immer häufiger zu anhaltender Trockenheit, so dass Wasser für Pflanzen knapp wird. Konsequenzen daraus sind der Verlust wertvollen Ackerbodens, Überflutungen, Stoffeinträge in Gräben und Gewässern sowie Dürreschäden. Diese aktuellen klimatischen Veränderungen mit zunehmenden Starkregenereignissen und Trockenphasen erfordern daher Anpassungen der Flurgestaltung und Bodennutzung.
Für das ALE Niederbayern steht die dezentrale Wasserrückhaltung in der Fläche schon seit vielen Jahren im Fokus: „Wir möchten unseren Kommunen helfen, individuelle Lösungsansätze für deren spezielle Wasserprobleme zu finden. Ziel ist bei all unseren Maßnahmen, dass das Wasser bei einem Starkregenereignis so lange wie möglich in der Flur zurückgehalten wird“, betonte Amtsleiter Hans-Peter Schmucker anlässlich des Spatenstichs. Er wies darauf hin, dass die Maßnahme im Ortsteil Hienheim in besonderem Maße zur klimaresilienten Entwicklung der Flur beitrage. Umso mehr freue es ihn, dass die Bürger von der Initiative „FlurNatur“ profitieren und das Rückhaltebecken mit finanzieller Unterstützung des ALE Niederbayern innerhalb kurzer Zeit realisiert werden könne.
Vor allem aufgrund der ungünstigen Lage der Ortschaft Hienheim am südöstlichen Ende einer rund 3,8 Kilometer langen Abflussmulde ist rasches Handeln erforderlich. Die geplanten Maßnahmen umfassen neben der Rückhaltung auch eine Weganhebung, um den Schutz vor wild abfließendem Oberflächenwasser zu verbessern. Sie sollen einen etwa 20-jährigen Hochwasserschutz gewährleisten und die Lebensqualität der Einwohner signifikant erhöhen. Das neue Rückhaltebecken weist eine Fläche von 6.400 Quadratmetern und ein Volumen von bis zu 11.100 Kubikmetern auf. Die Fertigstellung ist in diesem Jahr geplant.
Die Stadt Neustadt an der Donau investiert seit Längerem in den vorbeugenden Hochwasserschutz und in die Verbesserung des Landschaftswasserhaushalt. Dabei wird und wurde mit dem ALE Niederbayern intensiv und gut zusammengearbeitet. Beispiele sind die Flurneuordnung Polder Neustadt a.d.Donau, die Ländliche Entwicklung Mühlhausen mit dem dazugehörigen boden:ständig-Projekt und die in Vorbereitung stehende Flurneuordnung Heiligenstädter Moos. Ebenso vorbildlich ist das Engagement im Donautalprojekt im Donauabschnitt zwischen Neustadt an der Donau und Weltenburg, um in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Kelheim und dem Wasserwirtschaftsamt Landshut naturnahe Auen zu entwickeln.