Flurneuordnung Niederbayern
Grünes Licht für Ersatzfließgewässer bei Aholming

Drei Herren und eine Dame stehen vor einer überdimensional großen Leinwand, auf der strahlend blaues Wasser abgebildet ist. Rechts oben ist die Aufschrift Wasserwirtschaftsamt Landshut und ein Wappen zu sehen. Die Dame hält eine Urkunde in ihren Händen.Zoombild vorhanden

Foto: Edward-Christian Utza, WWA Landshut

(21. November 2022) Aholming – Es ist ein Projekt mit einer langen Vorgeschichte. Mit dem Bau der Stützkraftstufe Pielweichs (Stadt Plattling, Landkreis Deggendorf) im Jahr 1994 hatte sich der Vorhabensträger - der Freistaat Bayern und die uniper Kraftwerke GmbH, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt (WWA) Landshut - dazu verpflichtet, Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen durchzuführen. Jahrelange Rechtsstreitigkeiten hatten die Umsetzung verzögert. Nun kann das Ersatzfließgewässer rechts der Isar zwischen Niederpöring und Plattling gebaut werden – möglich macht dies eine Unternehmensflurbereinigung durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern, die das Landratsamt Deggendorf beantragt hatte. Mit der Überreichung der Urkunde durch den stellvertretenden Leiter des ALE Niederbayern, Michael Kreiner, wurde diese nun offiziell eingeleitet.

Die Unternehmensflurbereinigung umfasst ein Gebiet mit einer Größe von rund 366 Hektar, betroffen sind 133 Besitzstände. Vorausgegangen war der Anordnung eine umfassende Phase der Projektvorbereitung. Im September 2021 wurde durch ALE und WWA eine Informationsveranstaltung für die beteiligten Kommunen und Grundstückseigentümer abgehalten. Hier wurden durch das WWA die Pläne zum Bau des Ersatzfließgewässers rechts der Isar vorgestellt. Das ALE erläuterte den Ablauf eines Unternehmensverfahrens und informierte darüber hinaus über die Möglichkeiten einer ergänzenden Flurneuordnung. Diese findet allerdings, nach einer bei den potenziellen Teilnehmern durchgeführten Interessensabfrage, keine breite Unterstützung und ist somit vorerst vom Tisch.

Die Trasse zum Bau des Ersatzfließgewässers rechts der Isar liegt zwischen Niederpöring und Plattling. Da sich die benötigten Flächen für den Bau nicht alle im Eigentum des WWA Landshut befinden, bedient sich das WWA der Unterstützung des ALE. Dieses kann durch seine Kernkompetenz, der Bodenordnung, die benötigten Flächen im Trassenverlauf zur Verfügung stellen. Durch diese Vorgehensweise können Enteignungen und unbillige Härten für einzelne vermieden werden. Glücklicher Umstand dabei ist, dass das WWA im Verfahrensgebiet weitaus mehr Flächen zur Verfügung stellen kann, als es für den Bau des Ersatzfließgewässers in Anspruch nehmen muss.

Neben den Vorteilen der Bodenordnung, die im Wesentlichen in der Ausweisung größerer Flurstücke, der kompletten Neuvermessung und einer geregelten Erschließung liegen, profitiert auch die Natur von der Maßnahme. Wesentlicher Punkt hierbei ist die Stützung der Grundwasserstände, die seit dem Bau der Stützkraftstufe und ihrer Stauhaltungsdämme merklich gesunken sind. Insbesondere die Auwaldvegetation profitiert davon. Zudem wird die Durchgängigkeit der Isar für die Fische verbessert und neuer wertvoller Lebensraum geschaffen.

Rechts der Isar zwischen Niederpöring und Plattling kann gebaut werden. Möglich macht dies eine Unternehmensflurbereinigung durch das Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern, die das Landratsamt Deggendorf beantragt hatte. Mit der Überreichung der Urkunde durch den stellvertretenden Leiter des ALE Niederbayern, Michael Kreiner, wurde diese nun offiziell eingeleitet.