Jubiläum
40 Jahre Dorferneuerung in Bayern – In Haunersdorf wird eine der 40 Jubiläumslinden gepflanzt

(26. Oktober 2021) Haunersdorf - Zum 40-jährigen Bestehen der Dorferneuerung in Bayern hat Hans-Peter Schmucker, der Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern, gemeinsam mit Bürgermeister Herbert Sporrer, Architektin Claudia Stadler (ALE) und Architekt Norbert Paukner in Haunersdorf, Markt Simbach (Landkreis Dingolfing-Landau), eine Dorflinde gepflanzt. Bei der bayernweiten Aktion finden insgesamt 40 Bäume in ausgewählten Dorferneuerungsgemeinden im Freistaat ihren Platz. Im Rahmen der Feierlichkeiten rund um das Jubiläum sollen sie symbolhaft für Orte der Begegnung an zentralen Punkten stehen. Die Linde gilt schon seit dem Mittelalter als wichtiger Ankerpunkt der dörflichen Gemeinschaft, Treffpunkt zum Tratsch, die Brautschau und Tanzfeste. Sie steht für Frieden, Heimat sowie Eintracht und Gerechtigkeit, wird aber gern auch als Glücksbringer bezeichnet.

Initiative „Innen statt Außen“ beseitigt Leerstand
Das „Sorgenkind“ im Ortskern von Haunersdorf stand seit dem Jahr 2004 leer. Nun wurde das Gebäude mit Hilfe von Fördermitteln aus der Initiative „Innen statt Außen“ erfolgreich wiederbelebt. Im Zuge der Generalsanierung ist ein markanter Dorftreff mit Veranstaltungssaal sowie Räumlichkeiten für Jugend, Senioren, Vereine und Mutter-Kind-Gruppen entstanden. Das vor 1830 erbaute Gebäude war seit jeher nicht nur für die Haunersdorfer ein wichtiger Treffpunkt im Ortskern, sondern auch überregional bedeutsam. Viele Jahre des Leerstandes nagten aber zusehends an der Gebäudesubstanz. Im Sommer 2019 stellten Bürgermeister Herbert Sporrer und Architekt Norbert Paukner das Konzept für ein Bürgerhaus mit "Charakter" im Marktgemeinderat vor. Vorangegangen waren viele Jahre der Ideenfindung, Planung und Suche nach entsprechenden Fördermöglichkeiten. Doch das lange Warten hat sich gelohnt. Mit dem Bürgerhaus ist ein echtes Schmuckstück im Dorf entstanden. Die Sanierung war Herzstück der einfachen Dorferneuerung Simbach-Haunersdorf. Das ALE Niederbayern sagte hierfür eine Förderung von rund 1,6 Millionen Euro zu.
Attraktive und lebenswerte ländliche Regionen
Mit dem Dorfentwicklungsprogramm unterstützt der Freistaat Bayern schon seit 1981 seine ländlichen Kommunen dabei, als Lebensraum attraktiv zu bleiben und fit für die Zukunft zu werden. Damit leistet die Verwaltung für Ländliche Entwicklung einen wichtigen Beitrag, um für die im ländlichen Raum beheimateten Menschen gleichwertige Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen wie in den Städten zu schaffen. Dieses Ziel steht seit 2013 auch in der bayerischen Verfassung. „Seit Einführung der Dorferneuerung haben 1345 Kommunen und damit rund zwei Drittel aller bayerischen Gemeinden von der Dorferneuerung profitiert“, sagte Hans-Peter Schmucker im Rahmen der Pflanzaktion.
Bürgerbeteiligung als Markenzeichen
Zu Beginn stand der Strukturwandel in der Landwirtschaft im Mittelpunkt. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte wurde das Themenspektrum der Dorferneuerung jedoch erheblich erweitert: „Dorferneuerung unterstützt die Gemeinden nicht nur beim Erhalt der biologischen Vielfalt oder der Sicherstellung der Grundversorgung, sondern auch bei sozialen Themen wie zum Beispiel der Schaffung dörflicher Treffpunkte. Die Innenentwicklung und der sparsame Umgang mit Grund und Boden sind weitere aktuelle Schwerpunkte“, so der Amtsleiter. Ein beständiges Markenzeichen der Dorferneuerung ist die Bürgerbeteiligung: Von Anfang an war es Grundprinzip, die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig und aktiv in den Planungsprozess einzubinden. Die Verwaltung für Ländliche Entwicklung steht den Kommunen als kompetenter Partner zur Seite, von der Bestandaufnahme über die Ideenfindung und Planung bis hin zur Umsetzung der einzelnen Maßnahmen. Zudem werden Dienstleistungen wie zum Beispiel Abwicklung des Grunderwerbs, Bodenordnung, Vermessung und Abmarkung bis zur Erneuerung des Liegenschaftskatasters erbracht.
Symbolträchtige Dorflinde am Bürgerhaus
Unmittelbar neben dem zentralen Zugang zum Bürgerhaus erhielt die Dorflinde einen gebührenden Platz. Der Amtsleiter übergab an den Ersten Bürgermeister ein Schild, welches an die Jubiläumsaktion und diesen besonderen Tag in der Haunersdorfer Dorfgeschichte erinnern soll. Simbachs Bürgermeister Herbert Sporrer freute sich, dass das Bürgerhaus in Haunersdorf als Standort einer der 40 Dorflinden ausgewählt wurde.
Vier Personen, davon drei Männer und eine Frau, stehen rund um einen frisch gepflanzten Lindenbaum und halten Spaten in der Hand. Im Hintergrund ist das Bürgerhaus Haunersdorf zu sehen.

Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern

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