Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern
Dorfplatz und Gehweg für Wolfakirchen und Kemauthen

Acht Personen mit Masken stehen mit Spaten auf einer unbefestigten Fläche vor der Bautafel zur nun beginnenden Baumaßnahme im Rahmen der Dorferneuerung Wolfakirchen.Zoombild vorhanden

Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern, Abdruck honorarfrei

(08. März 2021) Wolfakirchen - Mit dem Spatenstich begannen die Baumaßnahmen für die Umgestaltung der Ortsmitte von Wolfakirchen und Kemauthen. Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern unterstützt die Gemeinde Haarbach mit 704.000 Euro bei der Anlage des Dorfplatzes und dem Bau eines durchgehenden Gehweges entlang der Staatsstraße. Dabei leistet das Staatliche Bauamt Passau wichtige Hilfestellung: Der Fußgängerweg wird erst durch eine abschnittsweise Verschiebung der Fahrbahnachse möglich. Für die Bereiche einer grundhaften Erneuerung (Vollausbau), für die Instandsetzung der Asphalt-Deckschicht in beiden Ortsteilen und an der Entwässerung beteiligt sich das Bauamt an den Baukosten. Die Gesamtinvestition für die geplanten Baumaßnahmen liegt bei 1,26 Millionen Euro. Ausgeführt werden sie von der Firma Berger Bau aus Passau unter Bauoberleitung des Verbands für Ländliche Entwicklung (VLE) Niederbayern. Die Bauzeit wird acht Monate dauern.

„Wir freuen uns, dass wir für unsere Bewohner von Wolfakirchen und Kemauthen nun einen attraktiven Dorfmittelpunkt schaffen können, auf dem verschiedenste Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft stattfinden werden“, so Bürgermeister Franz Gerleigner. „Zudem wird unser lang gehegter Wunsch nach mehr Sicherheit für unsere Fußgänger Wirklichkeit.“ Unter seinem Vorgänger Fritz Pflugbeil und dem Projektleiter der Dorferneuerung, Franz Ertl vom ALE, wurden die Weichen für diese maßgebliche Entwicklung der beiden Ortsteile gestellt.

„Sehr viele Bürgerinnen und Bürger zeigen großes Interesse und brachten ihre Ideen zur Umgestaltung in die Planung ein“, erläutert stellvertretende Projektleiterin Sabine Gerstl vom ALE. „Wie stark die Anwohner hinter den Maßnahmen stehen, spiegelt sich in der Tatsache wider, dass sie den für die Realisierung nötigen privaten Grund und Boden unentgeltlich zur Verfügung gestellt haben. Hierfür möchten wir uns bedanken.“

Als erste Maßnahme der Dorferneuerung wurde vor mehreren Jahren der Wirtsstadel westlich der Kirche von Wolfakirchen abgerissen. An dieser Stelle entsteht nun die neue Dorfmitte. Die Planung von Landschaftsarchitekt Hans Nicklas von der Architekturschmiede Oswald aus Kirchdorf im Wald sieht eine vielseitig verwendbare Freifläche mit einer abgewinkelten Sitzstufenanlage vor. Der Platz öffnet sich zur Kirche und gibt auch den Blick zum Bürgerhaus frei. Dieses entstand ebenfalls in der Dorferneuerung durch umfangreiche Sanierung des ehemaligen Schulhauses.
Das derzeit ungünstig gelegene Kriegerdenkmal wird versetzt und findet auf dem Dorfplatz einen würdigen Standort. Von der Durchgangsstraße getrennt wird der Dorfplatz zum einen von den bestehenden ortsbildprägenden Kastanienbäumen und zum anderen durch Parkplätze, die mit Rasenfugenpflaster gestaltet werden.

Das zweite zentrale Thema der anstehenden Baumaßnahme ist die Sicherheit der nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer. So gelang es, für beide Ortsteile einen durchgehenden barrierefreien Fußweg zu planen. Aufgrund der beengten Verhältnisse musste zur Realisierung an einer Stelle sogar ein ehemaliger Schweinestall abgerissen werden und in zwei Bereichen ist die Fahrbahnachse zu verschieben. Sowohl Gehweg als auch Dorfplatz erhalten eine Beleuchtung.
„Die Staatsstraße bekommt ein verändertes Erscheinungsbild: aus einer monofunktionalen Durchgangsstraße wird ein multifunktionaler grünbestimmter Dorfstraßenraum, in der der Fußgänger einen vergleichbaren Stellenwert erhält wie der Fahrverkehr. Der Baumhain am Dorfplatz bleibt erhalten, entlang der Dorfstraße werden Flächen entsiegelt und Pflanzmaßnahmen durchgeführt, so zum Beispiel die Baumreihe zwischen Wolfakirchen und Kemauthen“, fasst Hans Nicklas zusammen.

Der Barrierefreiheit wird in der Dorferneuerung ein hoher Stellenwert beigemessen. Neben dem Fußweg kann in Zukunft auch die Aussegnungshalle ohne Stufen begangen werden. Im Rahmen der Baumaßnahme wird zudem der Innenhof zwischen Bürger- und Feuerwehrhaus befestigt. Eine Treppe nordöstlich des Feuerwehrhauses erschließt den nördlich angrenzenden Bedarfsparkplatz auf direktem Weg. Bürgermeister Franz Gerleigner zeigt sich zufrieden mit dem umfangreichen Maßnahmenpaket und hofft auf weitere Unterstützung durch das ALE.